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Community-Arbeit im iSAQB

Interview mit iSAQB-Mitglied Alexander Simon auf der OOP-Konferenz 2020 in München

Christoph Witte: Hallo, mein Name ist Christoph Witte, ich bin freier Journalist, und wir sind hier vor dem Stand des Inter­na­tional Software Architecture Quali­fi­cation Board auf der OOP-Konferenz in München. Heute würde ich gerne mit Alexander Simon sprechen. Er ist IT-Berater und Inhaber der Firma emax-it. Und er ist aktives Mitglied des iSAQB. Alexander, warum sind Sie beim iSAQB?

Alexander Simon: Vor Jahren, als ich in der Software­ent­wicklung tätig war, stand ich vor einigen Problemen bezüglich der Qualität von Software­pro­dukten. Was passiert mit der Software, wenn die Verbindung zur Datenbank verloren geht? Wie stellen wir die Leistung und Stabi­lität der Software sicher? Mit diesen Problemen wurde ich nicht nur in einigen Projekten konfron­tiert – sämtliche Projekte hatten die gleichen Probleme. Und ich dachte, ich könne doch nicht der Einzige sein, der diese Probleme löst. Im iSAQB fand ich andere Mitglieder und Gleich­ge­sinnte mit den gleichen Problemen. Also haben wir uns zusam­men­getan, und es ist eine tolle Community, in der wir arbeiten.

Christoph Witte: In Ordnung, also ist die Community der Aspekt, der Ihnen am meisten am iSAQB gefällt?

Alexander Simon: Ja, es gibt viele Exper­tInnen, wir tauschen unser Wissen und unsere Erfah­rungen aus, das ist großartig.

Christoph Witte: Und welche Aufgaben übernehmen Sie für das iSAQB?

Alexander Simon: Als aktives Mitglied arbeite ich in der Community-Arbeits­gruppe, und in dieser Community-Arbeits­gruppe versuchen wir, eine Gemein­schaft von aktiven Exper­tInnen aufzu­bauen und den Austausch auf ein weites Feld zu übertragen. Das heißt, viele Leute da draußen haben die gleichen Probleme, und wir bringen die Leute nach der Arbeit zwanglos zusammen, um ihr Wissen und ihre Erfah­rungen auszu­tau­schen und ihre Fragen in einer Community-Umgebung zu beant­worten. Und das ist die Grundidee.

Christoph Witte: Gut, und führen Sie auch Kurse durch oder ist es haupt­sächlich die Community-Arbeit?

Alexander Simon: Sie meinen, in der Community im Spezi­ellen? Nun, wir bereiten Themen vor, es ist also nicht so, dass wir ohne Thema zusam­men­sitzen. Wir geben den Leuten eine Struktur und schlagen Themen vor, die disku­tiert werden sollen. Zum Beispiel: Was haltet ihr von Micro­ser­vices? Was sind eure Erfah­rungen? Was sind Probleme oder Lösungen für dieses Thema? Es ist ein struk­tu­riertes Zusammentreffen.

Christoph Witte: Die Diskus­sionen sind also zweck­ge­bunden und außerdem struk­tu­riert. Okay. Und was ist für Sie die größte Heraus­for­derung? Was sind die größten Heraus­for­de­rungen für Unter­nehmen im Architekturbereich?

Alexander Simon: Die größte Heraus­for­derung ist eigentlich mein Fachgebiet. Wir haben viele Legacy-Anwen­dungen, und diese Legacy-Anwen­dungen sollen in eine neue Techno­logie überführt werden, also hat man mehrere Möglich­keiten. Eine Möglichkeit ist, sie neu zu schreiben, was einen riesigen Aufwand für alle IT-Experten und den Entwick­lungs­prozess bedeutet. Und die zweite Möglichkeit ist, sie zu trans­for­mieren, und die Trans­for­mation dieser Software­pro­dukte zu neuen Platt­formen, auf neue Umgebungen, in denen sie laufen, ist die erste große Heraus­for­derung, vor der man steht. Und die zweite Sache ist die Optimierung bestehender Anwen­dungen. Wir entwi­ckeln Software und wir haben Stress, wir haben Budget­lücken, und wir müssen alles erfüllen. Also schaffen wir manchmal Lösungen, die nicht die bestmög­lichen sind. Wir haben sozusagen technische Schulden. Und das Problem, mit dem wir am meisten konfron­tiert sind, besteht darin, nicht in diesen techni­schen Schulden stecken zu bleiben und aus ihnen heraus­zu­kommen. Und das geschieht durch die Optimierung der bestehenden Anwen­dungen, die konti­nu­ier­liche Verbesserung dieser Anwendungen.

Christoph Witte: In Ordnung, das ist also die zweite Heraus­for­derung. Gibt es noch eine dritte oder sind diese beiden die wichtigsten Herausforderungen?

Alexander Simon: Nun, wenn man gute Qualität anbieten will, dann sind das die häufigsten Probleme, mit denen man sich ausein­an­der­setzen muss.

Christoph Witte: Wie lassen sich diese Heraus­for­de­rungen auf die Arbeit des iSAQB übertragen oder übersetzen?

Alexander Simon: Wir versuchen, diese Themen bereits in den Foundation-Level-Schulungen anzureißen, und wir haben einige Themen im Advanced Level, wie FLEX oder IMPROVE oder ARCEVAL, wo diese spezi­ellen Themen angesprochen werden.

Christoph Witte: Es gibt also einen konti­nu­ier­lichen Transfer von der iSAQB-Community zu den offizi­ellen Kursmaterialien.

Alexander Simon: Wir versuchen, am Nerv der Zeit zu sein und aktuelle Probleme anzusprechen.

Christoph Witte: Vielen Dank, Alexander.

Und ich danke Ihnen für Ihre Zeit und Ihr Interesse. Und denken Sie bitte daran, vor welchen Heraus­for­de­rungen Unter­nehmen heute stehen, wenn sie ihre Altsysteme in digitale Prozesse und digitale Systeme umwandeln wollen. Ich danke Ihnen.

Alexander Simon: Vielen Dank.

Hier das komplette Interview ansehen (Englisch):

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Über die Autor:innen

Christoph Witte
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Deutschland
Christoph Witte ist Pressesprecher von VOICE – Bundesverband der IT-Anwender e.V. Er ist ein langjähriges Mitglied der IKT- und Online-Community. Neben seiner Tätigkeit für VOICE arbeitet er als Publizist, Sprecher und Berater. 2009 gründete er mit Wittcomm eine Agentur für IT/Publishing/Kommunikation. Hier bündelt er seine vielfältigen Aktivitäten als Autor, Blogger, Sprecher, PR- und Kommunikationsberater. Witte schreibt regelmäßig Beiträge für die IT- und Wirtschaftspresse. Darüber hinaus arbeitet er als Chefredakteur für zwei Fachzeitschriften des SIGS DATACOM-Verlages, die BI-SPEKTRUM und die OBJEKTspektrum. Davor, von 1995 bis 2009, arbeitete Witte als Chefredakteur und Herausgeber für die IDG-Publikationen Computerwoche und CIO.

An diesem Artikel beteiligt

Dipl.-Ing. Alexander Simon
Organisation
Land
Österreich

Christoph Witte
Organisation
Land
Deutschland

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